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Yule / Jul

Wintersonnenwende

21 Dezember 2024

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Dieses Jahr ist die Kälte und auch der Schnee schon früh da. Am morgen werden wir von den Krähen geweckt. Wusstest Du, dass die Krähe absichtlich die andere Vögel (und andere Tiere) mit ihrem Ruf wecken? Jemand hat es mir kürzlich gesagt. Tatsächlich hat der Krähenruf für mich schon immer eine sanft weckende Eigenschaft gehabt, als ob sie sagen würden: "das Licht ist da, es ist Zeit aufzustehen, kommt raus, alles ist in Ordnung, der Tag kann anfangen" . Krähen rufen meistens 3 Mal, als ob sie wüssten, dass die 3 die heilige Zahl der Göttin ist. Ich liebe Krähen und vorallem ihrem morgendlichen Ruf. In andere Jahreszeiten kommt es nicht so sehr zur Geltung wie jetzt, wo alles andere Still ist. Es ist einfach wunderschön, so aufzustehen. Am liebsten würde ich gleich rausgehen, wäre es nicht so kalt.

Die Kälte vertreibt alle, nicht nur mich. Auch die Bäume ziehen sich in die Erde zurück, genau so wie wir uns in der Stube zurückziehen. Das gelbe Kleid, den sie anziehen, ist wie unser Pijama oder die Decke auf dem Sofa und ich fühle dass sie auch sehr geborgen und wohlig sind, im Schoss der Muttergöttin, welche uns jetzt als Cailleach, Morrigan, Hel, die Alte Göttin begegnet.

Odin ist auch sehr present und wütet manchmal ganz laut in den Himmel mit seinem Heer. Da muss man aufpassen, alle Gegenstände und Tiere ins Haus nehmen und möglichst auch nicht draussen sein, sonst könnte man sich erkälten.

Die Stürme werden immer wie stärker.

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DER ADVENT

Samhain ist vorbei, und die Adventszeit beginnt. Warum brauchen wir eine Adventszeit? Für Kinder ist sie eine Zeit der Vorfreude auf Weihnachten, mit gutem Essen und Geschenken. Doch früher gab es keine Geschenke, und das Essen war bescheiden. Es wurde zwar ein Fest gefeiert, aber warum eigentlich mitten im Winter? Warum feiern, wenn die kälteste, kärgste und ärmste Zeit des Jahres erst noch bevorsteht?
Um das zu verstehen, müssen wir zu Samhain zurückkehren: Für die Kelten und heutigen Heiden markiert Samhain den Beginn des Jahres. Warum der Herbst und nicht der Frühling? Weil alles, was gedeiht, zuerst in der Dunkelheit wachsen muss – wie ein Kind im Mutterleib. Der Anfang ist nicht die Geburt, die wir mit Imbolc im Frühling gleichsetzen können, sondern die Empfängnis: der Moment, in dem das Leben beginnt und wächst.
In der Adventszeit tauchen wir in diese Dunkelheit ein, um unser inneres "Kind" – unser wahres Selbst – zu hüten und zu nähren. Diese Zeit der Innenschau hilft uns, Heilung und Wachstum zu fördern. Die Wintersonnenwende markiert die Geburt des neuen Kindes: das Jesuskind, das aus der Symbolik von Belenos, dem Sonnengott, hervorgeht. Es steht für die Rückkehr der Sonne – astronomisch, aber auch als inneres Licht.
In den zwölf heiligen Nächten, die auf die Sonnenwende folgen, pflegen wir dieses Licht, lassen es in uns wachsen und scheinen. Doch das gelingt nur, wenn wir uns während der Adventszeit bewusst darauf vorbereiten: indem wir Altes loslassen, unser Verhalten überdenken, neue Wege beschreiten, positive Emotionen kultivieren, Beziehungen pflegen und unseren Körper stärken.

Der Dezember, der Wolfsmonat, bringt seit jeher Kälte und Dunkelheit. Heute schützt uns moderner Komfort wie Heizung, gute Ernährung und Vitamine vor den Härten des Winters. Doch auch unsere Vorfahren hatten Rituale, um diese Zeit zu überstehen.

Zur Wintersonnenwende war es Tradition, innezuhalten. Ab dem 21. Dezember gab es zwölf Ruhetage, ähnlich wie zur Sommersonnenwende, aber noch bedeutsamer. In dieser Zeit wurde die Arbeit auf den Feldern, in Werkstätten und sogar im Haushalt eingestellt. Nur die notwendigsten Tätigkeiten wie Kochen und Aufräumen waren erlaubt – und Streit war streng verboten.
Die Menschen verbrachten die Tage gemeinsam vor dem Feuer, oft in einem einzigen Raum. Diese Nähe stärkte die Verbindung zueinander, ein wichtiger Ausgleich zur Dunkelheit und Kälte. Heute erleben wir oft das Gegenteil: Isolation und Entfremdung. Doch gerade jetzt ist es wohltuend, die Nähe der Familie zu suchen.
Auch das Immunsystem profitiert von sozialer Unterstützung, Zusammenhalt und einem Gefühl der Zugehörigkeit. Es ist sinnlos, Echinacea einzunehmen, wenn man den ganzen Monat allein und traurig zu Hause verbringt. Das Immunsystem braucht Wärme – nicht nur physisch, sondern auch emotional.
Selbst wenn wir uns heute besser vor der Kälte schützen können, gibt es andere Herausforderungen: überheizte Räume, die unsere Schleimhäute austrocknen und anfällig machen, Temperaturschocks beim Hinausgehen, ungesunde Ernährung und andere Belastungen. Die Pflege von Körper und Geist in dieser Zeit ist essenziell, um gut durch den Winter zu kommen.

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Die Küche gewinnt in dieser Jahreszeit an Bedeutung: Es bleibt nicht nur mehr Zeit für gemeinsames Kochen, und die Vorräte aus der Herbsternte sind noch reichlich vorhanden, sondern auch der Appetit steigt. Der Winter ist traditionell die Zeit, in der der Körper Kraftreserven anlegt, um gesund und stark in den Frühling zu kommen.

Traditionelle Jul- und Weihnachtsgerichte gibt es in allen Kulturen, und sie sind meist reichhaltig und nahrhaft. Doch heute hat sich unser Lebensstil verändert. Die Hitze in unseren Häusern und unsere überwiegend sesshafte Lebensweise bedeuten, dass wir einige dieser Speisen – wie Fleischgerichte, Fondue, herzhafte Pasteten mit Sahne und Speck, in Schmalz Gebratenes oder Süßigkeiten voller Fette und Zucker – nur in Maßen genießen sollten. Stattdessen kann man mit etwas Fantasie den ganzen Monat über köstliche und gesunde Gerichte zubereiten, die die Qualität der Wintersaison respektieren und den Körper nicht belasten.

Egal, was auf den Tisch kommt: Diese Zeit lädt uns ein, zur Ruhe zu kommen, uns zu entspannen, zu regenerieren, Wärme zu tanken und Körper sowie Geist zu stärken.


TRADITIONELLE FEIER ZUR WINTERSONNENWENDE

Die Wintersonnenwende wurde seit jeher gefeiert. Schon unsere megalithischen Vorfahren haben diesen Moment gewürdigt, wie zahlreiche auf die Sonnenwende ausgerichtete Stätten zeigen. Der äußere Steinkreis von Stonehenge ist präzise auf den Sonnenaufgang der Wintersonnenwende ausgerichtet, ebenso wie Newgrange in Irland oder die Externsteine in Deutschland. Diese Bauwerke zeugen davon, wie bedeutend dieses Ereignis für die alten Kulturen war. Wahrscheinlich hat die Menschheit die Sonnenwende schon viel früher gefeiert, als ein zentraler Wendepunkt im Jahreskreislauf.

Das ursprüngliche keltische und nordische Fest Yule erstreckte sich über ganz Europa, von den Alpen bis nach Island. Es unterscheidet sich kaum von modernen Weihnachtsfesten – ein Grund, warum der ursprüngliche Geist oft überlagert wurde.
Die Geburt der neuen Sonne

Yule ist die Feier der Wiedergeburt der Sonne. In der keltischen und nordischen Mythologie wurde die Sonne durch Götter wie Belenos oder Lugh verkörpert, die Licht und Wärme brachten. Die Sonne beginnt an Samhain zu schwinden, und mit der Wintersonnenwende wird sie aus dem Schoß der Erdgöttin wiedergeboren. Dieses neugeborene Kind, das die wiederkehrende Sonne symbolisiert, wurde später im Christentum zum Jesuskind umgedeutet – ein Symbol für Hoffnung und Erlösung, das die alten Sonnengötter ersetzte, als die Kirche andere Glaubensrichtungen verdrängte.
Traditionen und Symbole des Yule-Festes

Viele Aspekte des Yule-Festes leben bis heute fort, wenn auch oft ohne ihre ursprüngliche Bedeutung:

-    Grüne Dekorationen: Immergrüne Pflanzen symbolisieren die Hoffnung auf die Rückkehr des Frühlings. Sie verkörpern den "Geist des Waldes" und sollen die dunkle Jahreszeit erhellen.
-    Familienzusammenkünfte: Die Wärme der Familie und der Gemeinschaft war schon immer ein zentraler Bestandteil dieser Zeit.
-   Kerzen und Räucherwerk: Kerzen symbolisieren das wiederkehrende Licht, und Räucherstoffe wie Beifuß, Wacholder oder Kiefernharz reinigen das Haus und vertreiben böse Geister.
-   Das Julfeuer: In der Nacht der Sonnenwende wurde ein Feuer entzündet, das die Wiedergeburt der Sonne symbolisierte. Der Julstamm – ein großer Eichenast, geschmückt mit immergrünen Zweigen und Beeren – wurde im Feuer verbrannt und sollte möglichst bis Epiphanie glimmen. Die Asche des Julstamms wurde später als fruchtbarer Dünger auf die Felder gestreut.


DAS RAD DER ZEIT

Yule bedeutet „Rad“ und symbolisiert im keltischen und germanischen Verständnis den immerwährenden Kreislauf der Zeit. Am 21. Dezember, zur Wintersonnenwende, hält dieses Rad einen Moment inne. Das alte Jahr stirbt, und nach einer kurzen Pause beginnt das neue Jahr. Während dieser Pause war es verboten, Räder zu bewegen, und die Menschen hielten inne, um Bilanz zu ziehen und ihre Wünsche für die Zukunft zu formulieren.

Schon ab Samhain richtet sich unsere Energie nach innen, ähnlich wie die Erde, die sich in dieser Zeit regeneriert. Es ist eine Gelegenheit, Altes loszulassen, die Wurzeln zu stärken und sich auf die Wiedergeburt im neuen Jahr vorzubereiten. So wie die Sonne jedes Jahr neu geboren wird, werden auch wir Teil dieses Zyklus: Wir schöpfen neue Energie, setzen neue Vorsätze und beginnen mit neuen Projekten. Doch wie die Erde und die Sonne benötigen auch wir die Ruhephase, um uns zu regenerieren und das Fundament für unser Wachstum zu legen.

 

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DAS INNERE LICHT

Die Sonnenwende markiert den Moment, in dem die Sonne wiedergeboren wird. In der Antike wurde die Sonne je nach Jahreszeit durch verschiedene Götter repräsentiert. Belenos, der leuchtende und schöne Gott, regierte zur Sommersonnenwende. Lugh, der feurige Gott des Lichts, herrschte über den Sommer. Im Herbst jedoch stirbt Lugh und kehrt in die Unterwelt zurück, wo er bei Hel, der Göttin der Erde und der Totenwelt, verweilt. Zur Wintersonnenwende wird er wiedergeboren und als Kind dargestellt. Dieses Symbol des neugeborenen Kindes, das für die wiederkehrende Sonne steht, wurde später in das Christentum integriert.

Ursprünglich wurde die Geburt Jesu im Frühling gefeiert. Erst im 3. Jahrhundert n. Chr. wurde das Fest auf die Wintersonnenwende verschoben, um die heidnischen Feierlichkeiten und ihre Symbole zu ersetzen. Die Menschen wollten ihre Feste, Götter und Bräuche nicht aufgeben, weshalb das Christentum diese überlagerte. Dennoch blieben viele Symbole erhalten, wie das neugeborene Kind, das als Lichtbringer gefeiert wird.

DIE WAHRE BEDEUTUNG VON YULE

Yule, oder die Wintersonnenwende, symbolisiert die Wiedergeburt des Lichts. Licht ist nicht nur für die Natur essenziell, sondern auch für uns Menschen. Dunkelheit kann auf die Stimmung schlagen, die Gesundheit beeinträchtigen und Kälte ins Leben bringen. Yule ist daher die Wiedergeburt von Hoffnung und innerem Licht. Die äußere Natur spiegelt unsere innere Welt wider – beides entspringt derselben Quelle. Diese Zeit lädt uns ein, unser inneres Licht zu finden, es zu nähren und mit anderen zu teilen.

Der Adventskranz

Der Adventskranz mit seinen vier roten Kerzen begleitet uns durch den Dezember. Er vereint mehrere Symbole: das immergrüne Grün für die Natur, die runde Form für das Rad des Jahres und das Rot der Kerzen für Leben, Kraft und Wiedergeburt. Rot, die Farbe des Blutes, ist ein uraltes Symbol für Leben. Blut ist nicht nur Symbol, sondern essenzieller Träger des Lebens. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird in dieser Zeit besonders auf die Ernährung geachtet, um das Blut zu stärken.

Die vier Kerzen des Kranzes ehren die Sonne. Jede Woche wird eine weitere Kerze entzündet, bis alle vier brennen und das Rad vollständig ist. Das Rad des Jahres enthält vier Sonnenfeste und vier Mondfeste, die den Rhythmus des Lebens markieren.

HEILIGE PFLANZEN ZUR WINTERSONNENWENDE

Yule ist mit immergrünen Pflanzen verbunden, die Hoffnung und Leben symbolisieren. Diese Pflanzen wurden traditionell verwendet, um Häuser zu schmücken und den Frühling herbeizuwünschen.

  • Stechpalme: Diese den Kelten heilige Pflanze wird als König des Winters angesehen. Ihre roten Beeren symbolisieren die Lebensenergie des Blutes, und sie steht für ewiges Leben, Regeneration und Wiedergeburt.

  • Mistel: Die Mistel, eine von den Druiden verehrte Pflanze, wächst ohne eigene Wurzeln und galt als Schutz vor Blitz und Donner. Ihre weißen Beeren symbolisieren Fruchtbarkeit und werden mit himmlischen Kräften assoziiert.

  • Kiefer und Tanne: Immergrüne Zweige, insbesondere von der Tanne, schmücken den Adventskranz und symbolisieren Beständigkeit und Hoffnung.

  • Weihnachtsbaum: Ursprünglich wurde eine Tanne verkehrt herum aufgehängt, um Glück und Wohlstand zu bringen. Heute empfehlen viele, Dekorationen an einem lebenden Baum im Garten aufzuhängen, um die Natur zu respektieren.

  • Efeu: Efeu bleibt lange grün und wird seit jeher als Dekoration verwendet, um Wände und Räume zu schmücken.

 

DIE GÖTTIN ZUR WINTERSONNENWENDE

Die Matrone von Yule ist die große Muttergöttin, die Erde selbst. Sie spielt in dieser Zeit eine entscheidende Rolle, indem sie die Samen der Pflanzen und die Seelen von Tieren und Menschen hütet, bis sie im Frühling wiedergeboren werden. Ebenso kümmert sie sich um die Lebenden, indem sie die Verbindung zur Erde stärkt.

Von Samhain bis zum Ende der zwölf heiligen Nächte erscheint die Göttin in der Gestalt einer weisen alten Frau. Danach wird sie als die weiße Göttin wiedergeboren, die zu Imbolc im Mittelpunkt steht. Die Göttin verkörpert in dieser Zeit eine süße, einladende und warme Energie – wie eine schwangere Mutter, die auf ihr Kind wartet.

HEL: DIE GÖTTIN DER UNTERWELT

Hel, auch bekannt als Hella, ist die Göttin der Totenwelt. Ihr Name bedeutet „verstecken“ oder „schützen“. Hel ist die Dunkle Erde, die das Leben bewahrt und transformiert, bis es erneuert wird. Wie der Schnee, der die Pflanzen im Winter schützt, sorgt Hel dafür, dass alles wiedergeboren werden kann. Sie hat sowohl eine helle, freundliche Seite als auch eine dunkle, ernste Seite – beide vereinen sich in ihr.

Die christliche Kirche verzerrte später Hels Bedeutung, doch ursprünglich war ihre Welt ein schöner Ort, der die Seelen empfängt und regeneriert. Frau Holle, die Göttin, die die Kissen schüttelt, damit es schneit, ist eine spätere Form von Hel. Sie belohnt die Fleißigen und bestraft die Faulen – ein dualistisches Konzept, das in früheren Zeiten nicht existierte.

ODIN UND DAS WILDE HEER

Odin, der König der Asen, erscheint zur Wintersonnenwende oft als wandernder Pilger mit langem Bart, Umhang und Hut. Er reitet sein achtbeiniges Pferd Sleipnir und wird von seinen Wölfen Geri und Freki sowie den Raben Hugin und Munin begleitet. In den heiligen Nächten führt Odin das wilde Heer – eine Schar gefallener Krieger – über die Erde. Ihr Vorbeiziehen bringt Fruchtbarkeit und Wachstum.

Früher war der Totenkult eng mit dem Leben verbunden. Die Toten wurden nicht gefürchtet, sondern als Helfer und Bringer von Glück und Fruchtbarkeit angesehen. Heute leben Teile dieses Geistes in lärmenden Umzügen mit Masken und Glocken weiter, die noch den ursprünglichen Respekt vor den Toten widerspiegeln.

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WEIHNACHTSMANN

Der Vorfahre des Weihnachtsmanns im Norden der Alpen heißt Ruprecht bzw. Sankt Nikolaus, der weißbärtige Mann, der auf seinem Pferd durch die Lande reitet und Äpfel und Nüsse, Symbole des Lebens und der Fruchtbarkeit, verteilt. Gleichzeitig trägt er die Seelen der Toten fort, um sie nach Hel zu begleiten.  Später teilte sich die Figur von Ruprecht in zwei Figuren, eine trägt die Geschenke und die andere trägt die ungezogenen Kinder in seinem Sack davon.

Aber auch Ruprecht und St. Nikolaus haben einen noch älteren Vorfahren, aus dem diese Tradition geboren wurde: die keltischen Druiden, die vor 1500-2000 Jahren oder mehr lebten, Männer mit langen weißen Bärten, roten Mänteln mit Hauben, Birkenstöcken und Jute Säcke, um ihre Habseligkeiten zu tragen, die normalerweise im Wald lebten, gingen in der kalten Winterzeit, besonders im Dezember, von Haus zu Haus und baten um eine Mahlzeit und einen Schlafplatz und brachten im Gegenzug Nüsse, Äpfel und andere gute Dinge aus dem Wald. Manchmal waren sie zu zweit, der Meister und der Lehrling, und im Norden benutzten sie wahrscheinlich auch den Schlitten. Ich stelle mir vor, dass die Druiden neben den Geschenken auch große Weisheit in das Haus, das sie beherbergte, in Form von Sprichwörtern, Sprüchen, Rätseln brachten, wie es die typische Art der Druiden war und wie es die Weihnachtsmänner noch heute tun. Darüber hinaus galten Druiden als Magier, in Wirklichkeit sind sie das Emblem des klassischen weißbärtigen Zauberers und Ursprung der Figur des Magiers, der sich vom Schamanen unterscheidet, daher ist es naheliegend, dass er auch gebeten wurde, Wünsche zu erfüllen .... so wie die Kinder heute den Weihnachtsmann fragen. Alles passt zusammen, die Druiden leben unter uns, ohne dass wir es merken!

DIE BEFANA, DIE ALTE GÖTTIN
In den italienischen Traditionen lebt ein Echo der alten Göttin in der Figur der Befana. Sie erscheint als eine alte Frau, die auf einem Besen reitet und Kinder mit Gaben beschenkt oder mit Kohle bestraft.
Die Kinder hängen ihre Strümpfe am Kamin, und über Nacht kommt die Befana, um die Strümpfe entweder mit Süßigkeiten oder Kohle zu füllen, je nachdem, wie lieb oder widerspenstig das Kind war.
Doch hinter dieser volkstümlichen Gestalt verbirgt sich die Erinnerung an einer mächtigen Göttin. Ihre Wurzeln reichen zurück bis zur keltischen und steinzeitlichen Dreifaltigen Göttin, die in ihrer Erscheinung als Jungfrau, Mutter und Alte die Zyklen des Lebens und der Natur verkörperte.

Die Göttin, welche die Erde selbst symbolisiert, erscheint zuerst an Imbolc, im Februar, als jungfräuliche junge Göttin. Sie reift und wird zur Geliebten an Beltaine, zur Mutter an Lughnasadh und zur weisen Alten an Samhain. An Yule ist sie schon sehr alt, und am 6. Januar erscheint die alte Göttin zum letzten Mal, bevor sie sich wieder unter die Erde begibt, stirbt und der jungen Brigid Platz lässt. Die Alte Göttin vom 6. Januar trägt das Wissen des vergangenen Jahres und den Segen des Neuen in sich.

In der römischen Antike war sie bekannt unter Strenia, der Göttin des Neujahrs und der Fruchtbarkeit. Vermutlich ist aus Strenia die Befana geworden.


Am Ende der Rauhnächte ist bei uns die Perchtzeit. Die Percht, eine Erscheinung der alten Göttin, ist eine Göttin der Fruchtbarkeit, eine Göttin der Wolken und des Windes, die Sonne und Fruchtbarkeit bringen kann. Sie beschützt die Frauen, insbesondere ist sie die Matrone der Spinner. Ihre dunkle Erscheinung ähnelt der von Frau Holle, sie ist auch eine Version von Hel. Wie Odin führt auch sie ein wildes Heer, mit dem sie, begleitet von bellenden Wildhunden, durch die Lüfte gleitet.
In dieser Zeit gibt es noch viele traditionelle maskierte und nicht maskierte Prozessionen, die sehr an die Göttin Percht erinnern. In den Alpen verkleiden sich die Männer als Krampus oder Percht und laufen mit Kuhglocken herum, um vor den zahlreichen Besuchern mit Glühwein in der Hand viel Lärm zu machen. Noch heute, aber auch schon viel früher, waren diese Feiertage besonders frei und wild. Die Ordnung des neuen Jahres war abgesetzt, und die des alten Jahres war noch nicht gekommen. In der Zwischenzeit war alles möglich, sogar die Göttin Percht selbst zu sehen.
Auch die Percht, die schon vor langer Zeit als wilde alte Frau dargestellt wurde, die durch die Lüfte flog, hat sehr viel Ähnlichkeit mit der Befana.


Damit verbunden ist die Tradition der „Verbrennung der alten Frau“ am Dreikönigstag mit großen Freudenfeuern. Dies hilft der Göttin zu sterben und wiedergeboren zu werden. Feuer war schon immer ein Symbol für Tod und Wiedergeburt, und dies ist eng mit der Wintersonnenwende und der Wiedergeburt der Sonne verbunden, Jahr für Jahr, für alle Zeiten, Vergangenheit und Zukunft.
Der Besen, ein uraltes Symbol der Reinigung und Transformation, ist ein Zeugnis dieser Kraft: Er fegt das Alte hinweg, um Platz für das Neue zu schaffen. Die Befana verkörpert diese Rolle, indem sie das alte Jahr verabschiedet und die Menschen mit Geschenken segnet – oder mit Kohle ermahnt, sich der Harmonie der Natur zu fügen.
Die christliche Legende der Befana, wie sie in die Geschichte der Drei Könige integriert wurde, erzählt, dass die Drei Könige auf ihrem Weg bei ihr geklopft haben, um den Weg zu fragen. Sie haben sie auch eingeladen, mitzugehen, das Christkind zu suchen, sie hat aber abgelehnt. Später bereut sie ihre Entscheidung und beginnt, jedes Haus zu besuchen und dort Gaben zu hinterlassen, in der Hoffnung, das Kind zu finden. Diese Erklärung spiegelt den Übergang von den alten heidnischen Riten zur christlichen Symbolik wider.

 

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"GULLINBORSTI" bedeutet Goldborsten und ist der Name des Ebers von Freyr. Der Gott Freyr, Gott des Lichts, Träger von Liebe, Freude, Glück und Fruchtbarkeit, hat ihn immer bei sich. Manchmal reitet er auf ihm, manchmal zieht Gullinbursti seinen Wagen. Das Wildschwein war in der alten Nord- und Mitteleuropa immer ein Symbol für Glück, Fruchtbarkeit und Überfluss. Deshalb wird Gullinbursti und alle Wildschweine, die jemals existiert haben, zu Neujahr geehrt, oft mit Bildern von Wildschweinen oder, in unserer modernen Zeit, von Schweinen.

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DIE 12 HEILIGEN NÄCHTE

Ab dem 21. Dezember sind die folgenden 12 Nächte die tatsächliche Juli-Periode. Das alte Jahr endet und das neue Jahr hat noch nicht begonnen. Diese 12 Nächte ergeben sich aus der Differenz zwischen dem Sonnenjahr, 365 Tage, und dem Mondjahr, 354 Tage. Die Sonnenwende ist also nicht nur ein Tag, sondern 12 Tage und 12 Nächte, in denen man nicht arbeitet, sondern ruht, das Haus geräuchert wird, um böse Geister fernzuhalten und die Umgebung von alten Energien zu reinigen und für das neue Jahr einzuweihen, um für die Wiedergeburt bereit zu sein.

Es ist eine stille und introspektive Zeit in der man nicht arbeitet, nicht reist und einfach nur zu Hause vor dem Kamin bleibt.

Wahrsagen ist auch eine Tradition in dieser Zeit, d. h. das Lesen der Tarotkarten oder der Runen oder jede andere Methode der Wahrsagerei, die verwendet wird, gerade weil es eine Zeit der Selbstbeobachtung ist und außerdem eine Zeit, in der das Rad der Zeit angehalten wird , die Trennung zwischen unserer Welt und den anderen ist weniger klar, es ist eine magische Zeit, in der alles ausgesetzt ist und Wahrsagerei einfacher ist.

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YULEFEIER HEUTE

Leider wurde der wahre Geist von Yule heute weitgehend vom Kommerz überlagert. Von allen Festen ist es wohl jenes, das durch die Einführung eines christlichen Feiertags am meisten verändert und entstellt wurde. Viele alte Traditionen, wie der Weihnachtsbaum und die Dekorationen, haben ihre ursprüngliche Bedeutung verloren und wurden zu einem Symbol des Schenkens und des Konsums umfunktioniert. Ursprünglich standen nicht Geschenke im Mittelpunkt, sondern die Gemeinschaft und das Teilen von Essen. In manchen Regionen wurden überhaupt keine Geschenke gemacht, sondern einfach Zeit mit der Familie verbracht. Wenn es Geschenke gab, handelte es sich meist um Lebensmittel – eine Geste der Fürsorge in einer Zeit, in der Nahrung essenziell war. Der Weihnachtsbaum wurde mit Äpfeln und anderen Lebensmitteln geschmückt, um Wohlstand und Fruchtbarkeit zu symbolisieren.

Doch der "Geldgott", der moderne Herrscher der Welt, hat das Weihnachtsgeschenk in den Mittelpunkt dieses einst heiligen Festes gestellt. Das führt dazu, dass viele Menschen im Dezember härter arbeiten als sonst – in Geschäften, auf Märkten, in der Gastronomie oder in der Herstellung von Geschenkartikeln. Dieses übermäßige Arbeiten widerspricht dem Geist von Weihnachten und Yule. Stattdessen sollten wir den Dezember nutzen, um zur Ruhe zu kommen, zu Hause zu bleiben, zu kochen, zu basteln, zu spielen, zu schreiben, zu meditieren und, vor allem, mehr zu schlafen. Der Winter mit seinen langen Nächten ist die Zeit, um sich auszuruhen, die Welt der Träume zu erforschen und das Unbewusste zu ergründen. Es ist eine Zeit, die Seele zu klären und sich auf die Zukunft vorzubereiten, da Inspiration und Erleuchtungen oft in der Stille der Nacht kommen.


YULE FEIERN

Trotz allem ist es möglich, Weihnachten sinnvoll und im Geiste eines echten Heiden zu feiern. Viele unserer heutigen Weihnachtstraditionen sind ohnehin heidnischen Ursprungs. Hier einige Vorschläge:

-   Das Haus schmücken: Dekorieren Sie mit immergrünen Pflanzen wie Mistel, Stechpalme oder Tannenzweigen. Sie symbolisieren die Beständigkeit der Natur, die auch in der dunkelsten Zeit auf die Rückkehr der Sonne wartet.
-  Essen teilen: Bereiten Sie köstliche Mahlzeiten zu, um die Familie zu nähren und das innere Licht zu stärken.
-  Räucherwerk: Nutzen Sie heilige Pflanzen wie Mistel, Wacholder oder Kiefernharz, um das Haus zu reinigen und eine spirituelle Atmosphäre zu schaffen.
-   Das Licht feiern: Verwenden Sie Kerzen, Feuer oder das traditionelle Julscheit, um das innere und äußere Licht zu ehren.


Ideen für die Yulefeier

-   Meditation: Eine Gruppenmeditation eignet sich besonders gut für diese introspektive Zeit. Beginnen Sie, indem Sie Spannungen, Gedanken und Erwartungen loslassen. Folgen Sie dem Atem, spüren Sie das innere Licht im Unterbauch und lassen Sie es sich in Ihrem Körper ausbreiten. Verbinden Sie es mit dem göttlichen Bewusstsein und teilen Sie es mit den Menschen um Sie herum. Diese Praxis nährt das innere Licht und stärkt die Selbstliebe.
-   Ein Familienessen: Genießen Sie ein gemeinsames Essen mit Ihren Liebsten. Traditionelle, mit Sorgfalt zubereitete Speisen sind ideal, um die Liebe zu den Vorfahren, der Familie und sich selbst auszudrücken. Denken Sie daran, den Göttern ein Opfer zu bringen – sei es in Form von Speisen oder Getränken wie Met, Bier oder Wein. Die Tradition des Toastens hat hier ihre Wurzeln.
-   Das Haus dekorieren: Verwenden Sie viel Grün, binden Sie einen Adventskranz und zünden Sie zahlreiche Kerzen an, um das Licht zu feiern.
-  Rituelles Brot backen: Verzieren Sie das Brot mit einem Symbol des Jahresrades und opfern Sie einen Teil davon den Göttern.
  Ein Feuer entzünden: Entzünden Sie ein Feuer in der Nacht des 20., 21. oder 24. Dezember, um die Wiedergeburt der Sonne zu feiern.
-  Das Julscheit: Ein großer dekorierter Holzscheit, der rituell verbrannt wird, symbolisiert das göttliche Feuer und die wiedergeborene Sonne. Traditionell wurde die Asche des Julscheits als Segen auf Felder und Gärten gestreut.

Mit diesen Ritualen und Bräuchen können wir den Dezember zu einer Zeit der inneren Einkehr und des Feierns im Einklang mit den uralten Traditionen machen. Yule erinnert uns daran, dass Licht und Hoffnung selbst in der dunkelsten Nacht wiedergeboren werden.

LEBENSMITTEL FÜR DIESE JAHRESZEIT

An Yule wird in fast allen Ländern Fleisch gegessen. Schon zur Zeit der Kelten war es üblich, Schweinefleisch zu verzehren, denn das Schwein und der Eber galten als Glückssymbole und wurden mit den Gottheiten Freyr und Freya in Verbindung gebracht. Auch heute noch sind Schweine und Eber präsent – meist in Form von Marzipanfiguren.

Obwohl der Verzehr von Fleisch heutzutage oft kritisch betrachtet wird, war die Zeit zwischen Samhain und Weihnachten traditionell die Jagdsaison. Es machte damals Sinn, Tiere zu erlegen, die den Winter wahrscheinlich nicht überlebt hätten, und Fleisch zu konsumieren, um die eigenen Energiereserven aufzufüllen. Wer Fleisch isst, sollte es jedoch nur zu besonderen Anlässen genießen, und wenn der Körper das Bedürfnis hat, sich zu stärken. Für manche mag jetzt einer dieser Momente sein.

Für diejenigen, die kein Fleisch essen, wie ich selbst, gibt es zahlreiche nahrhafte vegane Alternativen, die ebenso festlich und stärkend sein können. Zu Ehren von Freyr und Freya könnte man beispielsweise ein herzhaftes Sandwich oder eine Pastete in Form eines Schweins oder Ebers zubereiten – auch ein einfaches Symbol genügt, ohne kunstvolle Formen.
Nahrhafte und wärmende Wintergerichte

-    Hülsenfrüchte: Bohnen und Linsen sind im Winter besonders wichtig, um die Energie zu stärken. Eine wärmende Bohnensuppe, Minestrone oder Bündner Suppe sind ideale Gerichte für diese Jahreszeit.
-    Vollkorngetreide: Wichtige Getreidesorten wie Roggen, Hafer, Gerste, Hirse und Buchweizen spenden Energie und Wärme. Sie eignen sich für Suppen, Getreiderisottos oder als Beilage zu Gemüse-Hülsenfrüchte-Saucen.
-    Wintergemüse: Das beste Gemüse wächst unter der Erde. Wurzeln wie Karotten, Pastinaken, Rüben, gelbe und weiße Rüben, Kohlrabi, schwarze Wurzeln, Knollensellerie, Zwiebeln, Knoblauch und Lauch sollten bevorzugt gekocht verzehrt werden.
-    Gewürze: Typische Weihnachtsgewürze wie Ingwer, Zimt, Kardamom, Koriander, Anis, Sternanis, Nelken, Muskatnuss, Wacholderbeeren, Rosmarin, Bohnenkraut, Kreuzkümmel, Fenchel, Majoran und Lorbeer wärmen, fördern die Verdauung und stärken. Sie verleihen Getreide- und Hülsenfruchtgerichten ein besonderes Aroma.
-    Nüsse und Samen: Nüsse und Samen sind wertvolle Energielieferanten. Eine Handvoll pro Tag unterstützt die Gesundheit. Für Nicht-Veganer können auch Fisch und Eier gelegentlich auf dem Speiseplan stehen.

Süßigkeiten gehören zu den traditionsreichsten Speisen der Weihnachtszeit. In früheren Zeiten, als Zucker rar war, war es ein besonderer Genuss, sich im Dezember süßen Speisen hinzugeben. Auch heute finde ich es sinnvoll, den Zuckerkonsum das ganze Jahr über zu minimieren, um ihn dann in der Weihnachtszeit bewusst zu genießen – ohne ernsthafte gesundheitliche Folgen.

Die besten Desserts sind hausgemacht:

-   Mit Vollkornmehl und Vollrohrzucker.
-   Ohne Butter oder Öl, stattdessen mit einer kleinen Menge Kokosmilch.
-   Mit reduziertem Fett, ohne dabei den Geschmack einzubüßen.

Wichtig ist, zu verstehen, dass Weihnachtsgebäck wie Panettone oder Kekse zum Dezember gehören – und nicht das ganze Jahr hindurch konsumiert werden sollten. So bleiben sie ein besonderer Genuss, der uns mit Freude und Wärme durch die Feiertage begleitet.

Mit diesen kulinarischen Ideen und Traditionen kann Yule – ob mit Fleisch, veganen Alternativen oder süßen Genüssen – zu einer nahrhaften und festlichen Feier werden, die im Einklang mit der Jahreszeit steht.

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DAS WEIHNACHTSESSEN

Der römische Schriftsteller Plinius berichtet: „Während der langen Winternacht schicken die Männer des Nordens ihre Boten auf die Gipfel ihrer Berge, um die Rückkehr der Sonne zu sehen. Unermessliche Freudenschreie erschallen um die Hügel und Steine, wo die Sonne aufgeht, und das Fest der frohen Lichtbotschaft wird gefeiert. Heilige Kräuter werden verbrannt, und darauf folgt ein großes Festmahl für die ganze Sippe.“

Das weihnachtliche Festmahl hat seinen Ursprung in der Antike, als es ein heiliges Opferfest war, das der Versöhnung und der Festigung der Gemeinschaft diente. Im Mittelpunkt stand das Jul-Schwein, ein Glückssymbol, das den Wohlstand und die Fruchtbarkeit des kommenden Jahres repräsentierte. Weitere traditionelle Speisen waren der Jul-Hahn und das Jul-Bier, das nach alten Rezepten gebraut wurde und den Ahnen zu Ehren getrunken wurde. Oft blieb ein Platz am Tisch frei, gedeckt mit Speisen, die den ganzen Abend unberührt blieben – ein Zeichen der Wertschätzung für die Ahnen, ähnlich wie an Samhain.

Neben Fleisch wurden auch Getreide und Milchprodukte verzehrt. Es war üblich, diese mit Nüssen, Obst oder Gemüse zu verfeinern und so die Fülle der Ernte zu würdigen. Der Boden des Hauses wurde mit frischem Heu bedeckt, und auch die Tiere wurden sorgfältig gepflegt und besonders gefüttert, um Glück und Wohlstand für das kommende Jahr zu erbitten.


Das Weihnachtsessen ist ein Fest der Gemeinschaft und ein Ausdruck der Freude über die Rückkehr der Sonne nach der längsten Nacht des Jahres. Idealerweise wird dieses Festmahl zur Wintersonnenwende am 21. Dezember gefeiert. Doch es ist nicht entscheidend, ob das Fest ein paar Tage später stattfindet, denn die genaue Nacht der Sonnenwende war in früheren Zeiten oft nicht bekannt. Wichtig ist, das Fest nicht vorzeitig zu begehen – die Feier vor der Rückkehr der Sonne könnte als schlechtes Omen interpretiert werden.

Das Weihnachtsessen ist eine der am besten erhaltenen Traditionen überhaupt. Jede Familie kocht, was sie am festlichsten findet, und lädt Verwandte und Freunde ein, auch jene, die weiter entfernt leben. Es ist ein Moment, um in Frieden und Harmonie zusammenzukommen und gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen. Diese Tradition ist von unschätzbarem Wert und sollte in Ehren gehalten werden.

Trotz der Dunkelheit draußen, unter der schützenden Decke aus weißem Schnee, die Geräusche dämpft und die Welt in eine kristalline Stille hüllt, wird in unseren Herzen ein Licht geboren. Dieses Licht erinnert uns an die Rückkehr der Sonne, die uns Wärme, Freude, Wachstum und Leben verspricht. Möge es uns Kraft und Hoffnung schenken und uns durch die langen Winternächte begleiten, bis der Frühling uns wieder mit seiner Fülle beschenkt.

GULLINBURSTIS GLÜCKSPASTETE


Zutaten für 4 Wildschweine:

TEIG

  
500 g Weizen- oder gemischtes Vollkorn-Dinkelmehl
   1/3 Würfel Bierhefe
   1 dl Sojamilch
   1 dl Olivenöl
   1 Teelöffel Salz
   1 Esslöffel Kräuter für Salat
   100 g veganer Joghurt
   1 Esslöffel Sesam- oder Leinsamen
   1 Teelöffel Kreuzkümmel
   1 Esslöffel Tomatenmark
   1 Teelöffel Backpulver


FÜLLUNG

  
Eine Handvoll gut gekochte weisse Bohnen oder Kichererbsen, gehackt
   Eine Handvoll Mangold, Spinat, Schwarzkohl oder anderem Gemüse, gehackt oder in Stücke geschnitten
   Eine halbe gehackte Zwiebel
   Ein Esslöffel in Stücke geschnittene Oliven
   Ein Lauch, in Scheiben geschnitten, gekocht
   200 g veganer Joghurt oder Quark
   Paprika, Pfeffer, Salz
   Frische Petersilie
   Ein Esslöffel gemischte Kräuter


Ablauf:

 
Den Teig mit warmer Milch zu einem weichen Teig kneten (ev. mehr Milch oder Mehl hinzufügen) und mindestens eine Stunde ruhen lassen.
 
In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Füllung vermengen.
  Den Brotteig nochmals kneten und dann acht Kreise formen, dabei etwas Teig beiseite legen.
  Vier Kreise auf das Backblech legen, die Füllung darauf häufen und mit den restlichen 4 Kreisen abdecken. Die Ränder gut
zusammendrücken, damit sie nicht aufgehen.
  Mit Ei bestreichen, optional mit Sesamkörnern bestreuen, um goldene Borsten zu simulieren, oder nach Belieben mit keltischen Spiralen verzieren.
  Vier kleine Kreise mit zwei Löchern für Nase und Ohren formen.
  Für die Augen können zwei Haselnüsse verwendet oder einfach tiefe Löcher gemacht werden. Auch die Nase bestreichen.
  Bei 200 Grad Celsius für 30 Minuten oder je nach Grösse und Ofen backen, bis sie goldbraun und gut durchgebacken sind.

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das alte Jahr geht zu Ende - lasst uns loswerden, was uns belastet

die zeit bleibt stehen - in uns heilt sich die seele selbst

die sonne wird wiedergeboren - freude und licht erfüllen unsere herzen

das neue Jahr beginnt - mit neuer Energie, Kreativität, Begeisterung

und klare Ziele vor uns.

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